Liebe Hersteller, Produktmanager, PRler – wieso habt ihr kein Affiliateprogramm für uns Blogger? Diese Frage habe ich in den vergangenen Tagen, einige Partner stellen müssen. Der Grund dafür ist simpel: Kundschaft droht mit Auftrag. Ich lege mal anhand eines Verbindungsfadens dar, wieso hier der Prozess ins Stocken gerät.
Vorleistung des Herstellers
Die Verbindung zwischen Bloggern und Unternehmen ist sehr vielfältig. Jede Branche regelt es für sich irgendwie, jeder Blogger macht seins. Dem ist auch recht. Legt man diese Beziehung auf eine Meta-Ebene, dann geht der Hersteller hier in Vorleistung. Er stellt mir z.B. ein Produkt zum Test zur Verfügung oder lädt zur Produktpräsentation. Die Investition mag sich vielleicht als überschaubar gestalten, aber es geht in diesem Beispiel nicht um monetäre Dinge direkt.
Gegenzug / Ausgleich des Bloggers
Im Gegenzug schreiben wir Blogger dann über euer Produkt, sofern es nicht der größte Müll auf dem Planeten ist. Es gibt durchaus Produkte, da lohnt selbst eine Kritik nicht. Ihr bekommt dadurch also ein Stück Aufmerksamkeit, einen Backlink, eine Markennennung. Diese Reichweite könnte man sicher auch anders erkaufen, wäre aber nicht so nachhaltig. Die Artikel sind kein Zwang, meistens nicht – aber wenn wir uns schon die Zeit mit euren Produkten vertreiben, wollen wir dieses Wissen auch weitergeben.
Nacharbeit des Bloggers
Nach dem Artikel entsteht m.E.n. hin und wieder ein Ungleichgewicht in der Beziehung. Der Autor darf nämlich Support an der Front leisten. Es ist nicht so, dass uns das stören würde. Es kann aber zu einem Problem wären, wenn es ab einem gewissen Punkt nicht weitergeht oder die Anfragen zu einem Produkt völlig aus dem Ruder läuft. Neben der Beratung zu Produkten, Softwarelösungen, Kauf von Autos, TV, Equipment, Reiseveranstaltern, Hotels und was man noch so verbloggen kann, kommt eben auch, dass Leser das Produkt kaufen möchten.
Affiliate-Programm
In manchen Fällen geht dies nur über den Hersteller direkt. Und da wäre es super, wenn es ein Affiliate-Programm oder etwas Ähnliches geben würde. Wenn Tausende von Euro den Besitzer wechseln, dann wäre ein kleiner Rückfluß nett. In den meisten Fällen geht man leer aus. Kein Drama, aber auf Dauer auch kein Zustand.
Warum sollte mich der Kauf interessieren?
Der Kunde bekommt gern mal bis zu 30% Preisnachlass. Offiziell natürlich nicht. Ist es so schwer, den Kuchen einfach für den Blogger mit aufzuschneiden? Denn ich muss sagen: das geht so nicht. Was sollte für mich der Anreiz sein, euch neue Kunden zu verschaffen? Ich habe von dem Geschäft nichts. Ich hätte aber gern davon etwas, denn die Zeit, die ich mit den Mails verbrate, ist schlicht und einfach: Beratung. Beratung ist Arbeit und Arbeit gehört bezahlt. Fertig.
Ich habe Zeit in eure Produkte investiert, während der Beratung. Ich habe Reise- und Hotelkosten, Spesen und mein Equipment stellt sich nicht von allein. Es geht ja nicht darum, dass man für den Vertrieb entlohnt wird, aber selbst Amazon bietet mir eine Möglichkeit, die Serverkosten reinzuholen. Es ist keine Sache, die man an die große Glocke hängen muss. Es geht nicht primär um „Geld verdienen im Internet“, sondern um Stärkung der Bindung. Es ist kein must have, aber ein nice to have. Und „nice to have“ sind wie der Name schon sagt: Nice to have.
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