Heute Morgen konnte man den Medien entnehmen, welch ein Debakel das ZDF gestern in Sachen Social Media abgeliefert habe. Da ich bei solch reißerischen Überschriften direkt mißtrauisch werde, habe ich mir selbst ein Bild gemacht und den Mitschnitt beim ZDF-Twitter Account erfragt. Eine Antwort hielt ich innerhalb 5 Minuten inkl. Link. Dies aber nur für das Protokoll.
Twitter-Expertin Michaelsen
Fangen wir mal vor an. Twitter-Expertin Michaelsen @Michaelsen_J wird, sagen wir, scharf angegangen. Zum Einen weil sie (angeblich) erst seit April twittert, zum anderen, weil sie auf den Fakeaccount von Rob Vegas reingefallen ist. Das Thema hake ich schnell ab, denn im TV (dabei ist völlig egal welcher Sender) wird man immer zum Experten, wenn man mehr Wissen vorweisen kann zu einem Thema als der Moderator. Es ist die inflationäre Benutzung des Wortes. Und nur weil man 2009 registriert hat, dass Rob eine gute Show geliefert hat, macht es einen ebenfalls nicht zum Experten. Was ich Frau Michaelsen aber lassen muss – die sprachliche Balance unter völlig Ahnungslosen gehalten zu haben.
wir werden #europameister!!!
— Fanorakel (@Fanorakel) June 13, 2012
Oliver Kahn und die Technik
Was haben die „wirklichen“ Experten eigentlich erwartet? Was soll @OliverKahn denn bitte in seinem ersten Tweet Monumentales von sich geben? In 140 Zeichen. 1 Tweet. Hallo, McFly jemand zu Hause? Ironischerweise liest man die Häme heute in Medien, die es nicht schaffen einen Twitter-Account zu verlinken oder Quellenangaben wie YouTube und Internet schaffen. Es wirkt fast wie ein befreiendes Aufatmen aus den Konferenzräumen: Puh, die haben zum Glück genauso wenig Ahnung wie wir.
Man stelle sich mal vor, das Trio hätte dort eine makellose Darstellung geboten.
Medienbashing
Das eigentliche Problem hierbei ist nicht, dass die Expertin den Experten nicht gerecht wird. Ein solcher Fehler, wie auf einen 3 Jahre alten Fakeaccount reinzufallen, sollte nicht geschehen. Es zeigt aber eben auch, die Geschwindigkeit der Medien. Wie viele Häuser waren denn durch eine einfache Namensänderung auf den Namen von Herrn zu Guttenberg reingefallen? Nur so als Beispiel.
Twitter im Fokus
Ich möchte den Fauxpas nicht kleinreden. Es ist schade. Es ist aber auch eine Chance für uns
. Den Experten, den Geeks, den Freaks, den ich bin einmal am Tag online-Leuten. Den Social Media-Suchties. Und ja, es ist teilweise krankhaft, wie intensiv wir uns mit Themen auseinandersetzen (zumindest kann ich da für mich sprechen). Twitter als Thema zur „Primetime“ – endlich kommen damit auch Leute in Berührung, die nicht so viel damit zu tun haben. Sie erkennen vielleicht nicht, was man damit alles anstellen könnte – aber vielleicht haben andere Generationen demnächst einfach mehr Verständnis für uns Freaks. Und wenn Oliver Kahn demnächst wirklich twittern sollte, dann ist das für die Reichweite des Dienstes sicherlich gut.
Alte Grabenkämpfe
Anstatt die erforderliche Akzeptanz zu wittern, sehen viele darin ein Debakel. Ich finde es schade. Es ist diese deutsche Haltung, die ich nicht mag: Du machst das nicht richtig, lass es bleiben. Oder aus falscher Eitelkeit, weil vermeidliche Experten nicht gefragt worden sind (dies würde man öffentlich aber nie gestehen). Es ist ähnlich dem, wieso sich Blogger und Journalisten gegenüberstehen. Du bist doof – ne du bist doof. Diesmal sind es eben Social Media-Enthusiasten, die in die Kerbe der Medien klatschen. Die wiederum freuen sich. Bei mit dem Finger auf Dritte zeigen, kann man dann auf einmal Schulter an Schulter stehen – gleichzeitig bemerkt man aber nicht, dass man sich ins eigene Knie schießt.
Wer die Lücke am schnellsten schließt, gewinnt
Es ist so, wie Palle auf der rp12 sagte: Wer es begreift, die Lücke zwischen den Freaks und den Medien zu überbrücken – gewinnt. Die besten Ergebnisse bekommt man dabei übrigens, wenn man den Freak einfach Freak sein und einfach muckeln lässt. Vertrauen schenken und abwarten. Damit kann man gute Ergebnisse schießen.
Es ist völlig egal, von wo man kommt oder wohin man möchte. Wer die möglichen Synergien zwischen Hardcore-Onlinern und Neuland-Entdeckern nicht erkennt und sich nur auf die minimalste Schnittstelle eines Thema beschränkt, lässt sich einfach viel viel Potenzial entgehen.
Die meisten Stimmen zeigen in Moment, wo wir eigentlich stehen – ziemlich weit am Anfang. Die, die es können und denen, die es versuchen. Dabei sind oft Blogger doch die, die eine helfende Hand bieten – zum Beispiel in Form von Anleitungen, Videos oder Eklärbär-Artikeln.
Überlasst den Spott den Verlagshäusern, denn die wissen es in der Regel selbst nicht besser 😉 (der Seitenhieb fällt unter SCNR). Auf die Verlinkung der jeweiligen Artikel habe ich bewusst verzichtet.
Das lustige ist, dass die Aktion gestern auf Twitter gar nicht negativ aufgefasst wurde. Im Gegenteil. Die Leute haben sich gefreut, dass Twitter gepusht wurde. Der Tweet von Kahn hatte innerhalb von 5 Minuten beinahe 1700 Retweets.
Es ist schon bemerkenswert, wie einige Verlage das Thema auseinander nehmen. Und letztlich ist es eben dass, was dann hängenbleibt. Twitter ist blöd. Etwas überspitzt formuliert, aber ich denke Du wirst es einzuordnen wissen.
1700 Retweets nehme ich übrigens auch gern – darf ruhig länger dauern 😀
Ja, aber gleichzeitig haben sich zahlreiche Leute über @OliverKahn ’s Debut lustig gemacht. Sein Image unter Twitter-Usern ist garantiert um etliche Längen gesunken. Ich glaube kaum, dass er einen zweiten Tweet raushaut. Aber wenn, dann lautet er sicher „Eier, wir brauchen #Eier!“
It’s only Germany 😉
Schön geschrieben Großer 😉
Ich hatte auch überlegt etwas dazu zu schreiben, es dann jedoch wieder verworfen.
Danke für den Artikel, denn besser hätte ich es nicht schreiben können.
„Wir“ gehen viel zu oft davon aus, dass „unser“ Standpunkt hinsichtlich Erfahrung und Verständnis des Themas das absolut einzig Richtige ist.
Klar, wurden Fehler gemacht, Dinge etwas falsch dargestellt (Harald Schmidt folgen, dass er den Tweet lesen kann), aber das passiert und ist mAn kein Weltuntergang. Und bzgl. dem Fake-Account BonitoTV: ich möchte nicht wissen, wieviele der Follower davon denken, es sei Harald der da schreibt. 😉
Was mich immer mehr ärgert ist dieses Bashing. Denn wenn man sich so manche Tweets von gestern durchliest (zB dann war es nicht alles positiv wie Ricarda schreibt.
Je mehr Aufmerksamkeit dem Thema gewidmet wird, um so besser. „Wir“ wollen gern, dass man „uns“ ernst nimmt und „unsere“ Welt versteht. Bringt man diese Welt dann aber einem breiteren Prublikum näher, was bisher eher wenig damit zu tun hatte, gibt erst mal ne Runde #mimimi.
Der Olli hatte offenbar bisher nix mit diesem SoMe Zeugs am Hut aber er hat gesagt, ach komm, i probier des a Mal. lassen wir ihn doch. Und selbst wenn er nun Käse twittert, so what? Das Twitter-Universum ist voll von komischen Leuten die komische Sachen schreiben. Schaut doch mal Boris an: alle machen sich lustig, aber dennoch folgen ihm tausende Leute.
Meiner Meinung nach hat die Tatsache, dass grosse und bekannte Stars in den Staaten twittern sehr dazu beigetragen, dass Twitter eine entsprechend höhere Bekanntheit gewonnen hat. Deutschland würde eine ähnliche Entwicklung aus meiner Sicht mehr als gut tun! Dazu aber hierzulande vielleicht weniger drauf hauen sondern sich Dinge auch einfach mal entwicklen lassen…
Nicht vergessen: „Twitter“ ist immer hauptsächlich die eigene Timeline und die war bei mir zumindest begeistert 🙂
Ich wollte Dich mit der Aussage keineswegs angreifen. 🙂
Die bösen Kommentare hab ich auch über die Suche gefunden. 🙂
Der letzte Satz bringt es auf den Punkt. Es sich einfach mal entwickeln lassen. Diese Geduld fehlt in diesem Land, wie ja die Studie von newsaktuell gerade heute erst zeigt.
Es ist nicht nur fehlende Geduld. Meiner Meinung nach kommt hauptsächlich dazu, dass wenn ich Fehler „entdecke“ (dazu noch bei Promis und Experten), kann ich mich darüber besser fühlen, indem ich lautstark drüber herziehe. Leider auch eine sehr deutsche Tugend dieses – Mich darüber besser machen, indem ich andere niedermache! So brauch man sich aber auch nicht Gedanken über eigene Unzulänglichkeiten machen!
Ich finde den Artikel sehr gut!
Und ich dachte: „Jetzt haut der auch noch darauf.“ So kann man sich zum Glück täuschen.
Nein, das war kein Debakel (Stern). Viel schlimmer als die gestrige Social-Media-Aktion finde ich die populistische Aufreißerei zum Beispiel des Sterns. Was hat das mit objektivem Journalismus zu tun?
Dem ZDF und anderen Institutionen darf man getrost empfehlen, mutig an die Social-Media-Sachen ran zu gehen, ruhig Fehler zu machen (haben wir alle gemacht) und sich durch Einbeziehung (Einkauf) freakischer Auskenner Kompetenz ins Boot zu holen. Dann klappt das.
So schnell kann man sich irren 😛
Ja ich sehe es auch so, dass man unbeirrt erst mal seinen Weg verfolgen sollte. Es kann aber nicht schaden, einen Freak mit ins Boot zu holen um sich ggf. extern beraten zu lassen. Oder ihn eben komplett einzukaufen, um eine Spürnase für das Thema im eigenen Haus zu haben.
Moin Kai,
bin ich doof? Was ist genau die Kritik? Der Inhalt des Tweets? Meine Fresse, wann lernen die Leute / Medien endlich, dass das Netz genau so trivial und zugleich komplex ist wie das echte Leben…
LG
Seb
Die Kritik geht die Frau Michealsen und oder das ZDF – es geht mir dabei weniger um die Kritik als solche, sondern dass die jeweiligen Redakteure ebenfalls recht „mies“ daherkommen. Vielleicht hatte da aber noch jemand eine Rechnung mit dem ZDF offen, dass kann ich aber nicht beurteilen 😉
hehe, exakt das gleiche gedacht wie sebastian 🙂
@Matthias – von wegen „ruhig mal Fehler machen (haben wir alle gemacht)“ sei noch gesagt: Machen viele (mich eingeschlossen) immer noch. Es ist aber auch jedem selbst überlassen auf welche Art und Weise, in welcher Häufigkeit, mit welcher inhaltlichen Relevanz oder what ever wir eine Plattform nutzen.
Wer sagt denn das es NUR so und so geht. Es hat doch auch jeder eine andere Motivation z.B. Twitter zu nutzen. Es gibt meiner Meinung nach kein „So geht es und nicht anders“. Selbst im Marketing Bereich gibt es zwar sicherlich einen roten Faden oder dos und donts, aber keine Gesetze in dem Sinne.
Ich musste auch schmunzeln bei Kahn und Co., aber irgendwo habe ich mich gefreut das versucht wird diese Medien mit einzubeziehen. Und es ist ja nicht wirklich so, das man bei den ganzen Plattformen sofort durchsteigt und alles versteht.
Mangels technischer Möglichkeit: *favstar klick* 🙂
😛
So isses.
Schön, dass das ZDF Twitter pusht. Darüber freue ich mich. Wirklich und ehrlich.
Aber wir haben es da mit Profi-Journalisten zu tun. Da ist „Du schreibst.“ und “Wir folgen Harald Schmidt. Und deswegen kann auch Harald Schmidt jetzt lesen, was wir schreiben.” einfach zu peinlich.
Die fachlichen Mängel sind sicherlich nicht vom Tisch zu weisen, so weit möchte ich auch gar nicht gehen. Ich finde es aber ebenfalls von professionellen Journalisten nicht viel besser, den selbst bestimmten Experten im gleichen Artikel zu einem solchen zu machen, nur um die Möglichkeit zu schaffen ihn hinterrücks abzuradieren.
Danke für deine differenzierte Sichtweise – allein dies auseinander zu nehmen, daran scheint mir manchmal einigen die Geduld zu fehlen.
danke! wo muss ich unterschreiben?
Ich habe zu danken! 🙂
Das ZDF ist einer der finanzstärksten Sender Deutschlands.
Die EM ist _das_ Fernsehereignis dieses Jahres.
Es waren drei Profis. Keine lustigen Amateure.
Die Fallhöhe ist ergo entsprechend hoch.
Und wenn das ZDF keine Lust hat, sich im Vorfeld zu informieren, obwohl es die Kompetenz im eigenen Haus hat (@zdf), dann ist das sehr peinlich.
Bis auf eine etwas hölzerne Performance und dem Fehler „an wen willst Du schreiben“ konnte ich dem Video jetzt nichts entnehmen. Was genau war der Faupax? Mag sein, dass das durch alle Medien ging, ein oder zwei Links auf solche Kritiken wäre aber nett gewesen. Ich kann dem Kommentar auf diese Kritik so leider schwer folgen. Naja, zumindest den Focus-Artikel habe ich gefunden. Vermutlich ausreichend, um den Tenor einzuschätzen. Trotzdem zukünftig bitte etwas Hintergrund! Web-Kompetenz hin oder her.
Lieber Anonymer,
das ist eigentlich kein Problem, google hilft hier schnell weiter: Klick klick
Möchte nik mal beipflichten. Ich bin dem „Lesebefehl“ allerorten gefolgt und so auf diesen Blog-Post gestoßen. Ich finde, ein bisschen weniger Aufregung und erstmal ein (Tatsachen-) Bericht, was eigentlich im ZDF los war und was genau dann in den „etablierten Medien“ kritisiert wurde, hätte der Sache gut getan. So war’s etwas ermüdend, der Argumentation zu folgen.
Paperlapapp. Es zeigt einzig und allein wie irrelevant Twitter ist, wie arrogant die „Netzgemeinde“, wie anbiederisch „Journalismus“ und wie absolut sinn- und zwecklos eine solche Debatte ist.
Ich jedenfalls freue mich über jeden „Fehler“. Das ist menschlich. Sehr menschlich sogar. Wunderbar dieser Unperfektionismus, Chaos wie im richtigen Leben. Wünsche mir mehr davon!
Zugegeben: ich muss über die ZDF Darbietung am Fussballstrand – nicht nur über die Twitterexpertin – auch etwas schmunzeln. Aber dumeinegütenochmal, man sollte doch nicht vergessen, wie viel der durchschnittliche ZDF-Zuschauer über Twitter und Co weiss! Meine wenig internetaffinen Brüder wissen glaub ich noch nicht mal, dass Twitter existiert. Und für sie ist Jeannine Michaelsen auf jeden Fall eine Twitterexpertin 😉 Ach, in China ist übrigens ein Sack Reis umgefallen, auch so’n Debakel! 😉
…, Deutschland, das Land der Besser-Twitter,…
Ich denke an die „gute alte Beta-Zeit“, als alles als Beta erschien und ausprobiert wurde. Immer noch und immer wieder verlangen viele lauthals, Menschen und Unternehmen (inkl. der ÖR) sollen doch endlich mehr Mut zum Ausprobieren zeigen. Und wenn sie es dann tun und ein kleiner Stolperer dabei ist, dann wird laut losgeschrien: „Fehler, versagt!“.
Ein bisschen mehr Fehlertoleranz tut sicher gut. Fehler sind zum Lernen da, und wir schreiben auch nicht alle Einser 🙂
Bin immer wieder erstaunt wie wenig Leute in der Medienbranche arbeiten die was vom Thema Internetkommunikation verstehen.
Mal schauen welche Experten nächste Woche auf dem Medienforum NRW rumlaufen 😀
ich stimme @ChristianSoeder zu.
„Es ist aber auch eine Chance für „uns“. Den Experten, den Geeks, den Freaks, den ich bin einmal am Tag online-Leuten.“
Einmal am Tag online? Geek? Okay, ab da hab ich nicht mehr weitergelesen Sie Geek. Epic Fail.
1x am Tag = von morgens bis abends 😉
Hehe, schön umschrieben.
Warum ist die Schrift in diesem Blog so klein? Lesen ist hier fast unmöglich.
Abgesehen davon, dass mir diese ZDF-Strandbar (nur ohne Getränke) als interessierter Fussballfan mehr als suspekt ist und ich die Twitter-Auswertung langweilig finde – der Titan hat es geschafft, mit nur einem Tweet bis jetzt an die 20.000 Follower zu sammeln. Und der Tweet war nicht mal originell. Das sollen die jetzt motzenden Schlauköppe erstmal nachmachen.
Ob die Redakteurin und Twitter-Expertin auf einen Twitter-Hoax reingefallen ist, interessiert das ZDF Publikum wahrscheinlich nur am Rande.
Dank ZDF und Oliver Kahn, war „Twitter“ heute Thema unseres allwöchentlichen Computer-Kaffeeklatschs. Es gab sogar Neu-Anmeldungen bei Twitter. Der ZDF-Beitrag hat neugierig gemacht. Ob wir das ohne ZDF so schnell geschafft hätten? Wahrscheinlich hätten wir es als vermeintliche Experten, viel zu kompliziert erklärt.
oh mann, was ein sturm im wasserglas, dieses land, dieses land….bringt mich nochmal um den verstand. was für eine besserwisserei und pseudoaufregung. arrogannten arschgeigen wie die typen vom stern und focus, die zu obigem thema ihre häme verspritzen, würde ich zu gerne mal…ach lassen wir das, das führt zu weit. achja, und jede dummbrotbeutelpostille wie die bz muss dass dann natürlich selbst noch weiterverwurschten und aufbauschen, obwohl da auch nicht viel mehr kompetenz zu hause ist, wahrscheinlich steht der käse dann übermorgen früh immernoch in der u-bahn als neueste meldung auf den bildschirmen. egal, wer braucht schon twitter…außer echten revolutionären vielleicht.
Solange wir es nicht schaffen, dass „Onliner“ und „Offliner“ zumindest teilweise in einer gemeinsam verständlichen Sprache sprechen, sind wir definitv auf dem Holzweg.
Etwas weniger Überheblichkeit auf der einen, etwas weniger gepflegte Ahnungslosigkeit auf der anderen und mehr Verständnis und offene Kommunikationsbereitsschaft auf beiden Seiten täte allen gut.
Man kann es auch übertreiben, so schlimm war das Ganze nicht. Es wirkt eher unbeholfen, vor allem von Oliver Kahn. Aber wer will ihm das verübeln? Die Medien brauchen wieder was zum Berichten. Über Gomez regte man sich auch auf und nun ist er wieder der gefeierte Star.
Twitter ist Twitter und wer sich kurz damit befasst und für sich etwas Positives dran entdeckt, der soll es nutzen. Die Generelle Aussage, der Dienst ist doof/blöd was auch immer, ist zu absolutistisch.
total banal. wieso wird in deutschland sofort auf alles herumgehackt? die „zdf expertin“ auch wenn sie kein ist. macht ihren job sehr gut. und live im tv twitter zu pushen finde ich klasse!
Ich mache es kurz:
Sicherlich ist es seitens des Stern maßlos übertrieben, das Ganze als „Debakel“ zu bezeichnen. Finde ich nicht gut – es wurde in der Twitterwelt auch nicht sonderlich negativ aufgefasst wurde.
Andererseits ist es eine fragliche Sitte bei den Medien, vorzeigbare Menschen zu interviewen, die dann stets als „Experten“ hingestellt werden: Twitter-Experten, Atomkatastrophen-Experten, Experten für den Fingerhut im Wandel der Zeit.
Das hat überhaupt nichts gegen oder mit der ebenso sympathischen wie hübschen Jeannine zu tun, sondern mit dem Journalisten-Gehabe, alle als Experten zu bezeichnen, die mit einer Sache was zu tun haben (sollen). Der Stern-Titel ist aber vollkommen daneben.
Danke für den Beitrag und viele differenzierende Aussagen in den Kommentaren, die am Ende einer bitteren Woche ein wenig mit den sozialen Netzen versöhnen, die nicht zu knapp auf unsere Adrenalinspiegel gewirkt haben. Das Deutsche am Shitstorm ist ein Thema, das ich mir – wenn die EM dann rum ist – etwas genauer betrachten möchte. Ist das zynische Draufhauen typisch für Twitter, Facebook oder ist es typisch für uns, frage ich mich. Ist die Empathie das erste Opfer einer gefühlt uneingeschränkten Meinungsfreiheit und wird sich Rücksichtslosigkeit im Offline-Leben immer mehr ausbreiten? Die wenigsten Polterer wären ja derzeit so tollkühn, das, was sie in 140-Zeichen von sich geben, anderen ins Gesicht zu sagen. Wenn sich das so entwickeln würde, wäre jedenfalls der Begriff „soziale Netzwerke“ ad absurdum geführt.
Was die Kritik an unseren Darbietungen betrifft: wir schauen sie uns an, reagieren, sie ist mitunter berechtigt. Die Art des Vortrages ist aber nur schwer zu ertragen. Die Echtzeit-Abreibung für die Probleme mit dem Live-Streaming zum Beispiel tat besonders weh, wir hatten sie neben dem Frust einzustecken, auch wenn wir den Bock nicht geschossen haben.
Andreas Heck
ZDF/Leiter Sport online
Kein Geplapper, keine philosophische Antwort von mir. Einfach nur Like, Fave, +1, danke.
na ja, bei allem verständnis fürs fehler machen, aber wenn eine hochdotierte redaktion so dilettantisch agiert, muss man sich über den spott nicht wundern. das hat nichts mit überheblichkeit der nerds zu tun, sondern mit unterirdischer vorbereitung dieser redaktion, die offensichtlich jegliche gesetzmässigkeiten dieses mediums ignoriert und einfach mal – weil es ja gerade alle machen – auf den zug aufspringt. und das mit mieser vorbereitung.
es gibt noch andere anzeichen für solcherart selbstherrliche ignoranz: ich wundere mich z.b. oft, dass sehr viele journalisten es nicht hinkriegen, zumindest ein ordentliches profil aufzusetzen. oder den begriff „via“ falsch einsetzen. oder ihren output nur aufs teasern der eigenen elaborate beschränken. für leute, die was-mit-medien machen ist das doch ziemlich sonderbar. es gibt ja genügend tutorials, in denen man zumindest die basics lernen könnte. gratis.
es ist schlimm genug, dass die medienmeute social media erst jetzt entdeckt. wirklich schlimm ist aber, wie liederlich sie es in vielen fällen umsetzt. professionals aus anderen branchen können sich solche verweigerungshaltung und solche schluddrigkeit schon lange nicht mehr leisten.
Ja das war schon peinlich vom ZDF, aber höchst unterhaltsam. Die drei von der Tankstelle bekommen dafür sicher den deutschen Comedypreis. 🙂
Ein Sinn in der Freiluftveranstaltung des ZDF´s sehe ich hier noch nicht. Wie man im TV sehen, wird die Veranstaltung auch kaum besucht.
Äh Hallo?
Wir sollen uns darüber freuen, dass jemand der bei Spiegel-Online war und dort gut ausgesehen hat jetzt im ZDF steht und gut aussieht?
Weil das, was fachlich gelifert wird, ist vollkommen daneben.
So oder so hab ich den Eindruck als ginge der ganze Kommentar hier von Ihnen, Herr Thrun, komplett an allen Zielpersonen vorbei. Ich kenne niemanden, der sich über die Inhalte der Tweets aufgeregt hätte – und wenn Sie sagen, die Geeks sollten sich nicht aufregen, als Beispiel für das Aufregen aber nur Zeitungsartikel nennen – meinen Sie dann, dass bei der FAZ und Co. Geeks arbeiten oder was genau?
Irgendwie alles ziemlich inkohärent.
Zitat von Kai Thrun
>Ironischerweise liest man die Häme heute in Medien, die es nicht schaffen einen Twitter-Account zu verlinken oder Quellenangaben wie YouTube und Internet schaffen.
YouTube als Angabe finde ich vollkommen ok,und zumindest im TV hab ich in letzter zeit eigentlich nirgends mehr Quelle:Internet gelesen.
Zitat von Sam (@tvspiegel)
>die “zdf expertin” auch wenn sie kein ist. macht ihren job sehr gut. und live im tv twitter zu pushen finde ich klasse!
Es ist nicht Aufgabe des ÖRR oder seiner Experten,irgendwas überhaupt im TV zu pushen.
Es ist schlicht ein Skandal das die ÖRR so unverhohlen Werbung für Twitter und auch für Facebook machen.
Es gibt ausreichend seriöse wege.
Abgesehen davon das die ÖRR es auch extrem lieben zu zensieren,und 3 affen zu spielen.
Da werden Kritiker einfach von Öffentlich rechtlichem content ausgeschlossen,nur weil sie nicht über das ZDF und seinen twitter kanal jubeln.
Zitat von Andreas Heck (@zdfsport)
>Die wenigsten Polterer wären ja derzeit so tollkühn, das, was sie in 140-Zeichen von sich geben, anderen ins Gesicht zu sagen.
Witz komm raus.
Weil gerade der ÖRR ja bekannt dafür ist das er in seinen Sendern alle Meinungen zu Wort kommen lässt,
Die aussage zeigt nur wieder einmal die NS Gesinnung des ÖRR!
Einfach Dinge behaupten mit dem mächtigen ÖRR im Rücken,immer nur die on air lassen die die eigene Linie vertreten,und dann feige aus dem Hinterhalt hetzen.
Ich würde meine Meinung auch jederzeit in der taggesschau oder in den tagesthemen ihnen so sagen.
Ich hab gestern wegen einem Blogeintrag Kai Gniffke anrufen wollen,aber der hatte natürlich keine zeit!
Also bitte unterlasse es doch solchen Schwachsinn in die Welt zu setzen.
Für diejnigen, die es nicht gesehen haben und sich auch nicht durch ein mehrminütiges Video wurschteln wollen (*hüstel*), wäre es toll gewesen, wenn Du kurz mit ein paar Sätzen geschrieben hättest, was eigentlich passiert ist (außer dass Michaelsen offenbar erst kurz twittert und auf ein Fake reingefallen ist).
Was genau war das „Debakel“, das das ZDF in sachen Social Media abgeliefert hat?
Ja, das finde ich leider auch. Da ich den ZDF Strand weitestgehend ignoriert habe scheint etwas großes an mir vorüber gegangen zu sein. Mir fehlt hier auch die klare Aussage was genau eigentlich blöd gelaufen ist. Leider fängst du mittendrin an zu erklären…
Es geht um das obrige Video und die Reaktionen der Medien, die ich bewusst nicht verlinkt habe. Ich denke eine Google-Suche „Twitter ZDF“ würde ausreichen. Ich habe auch nur kommentiert. Es war eben überraschend, dass gerade die „Blätter“ sich zu Wort melden, die überhaupt keinen Fuß ins Social Web bekommen – was mich ärgerte 🙂