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Sido zeigt Raubkopierern den Mittelfinger

Rapper Sido spielt die Hauptrolle im Hiphop-Film Blutzbrüdaz. Der Film ist ein unterhaltsamer Musikfilm, wenn man die Musik mag. Es ist keine Biografie und hat einen hohen Unterhaltungswert. So fällt zumindest das kurze Resümee meines Kinobesuchs am Samstag aus.

Der deutschen Hip-Hop-Szene wird nicht zu unrecht nachgesagt, dass sie den Umgang mit Facebook, Twitter und Youtube verstanden haben. Dies wird man Protagonisten wie @Bushido78 oder @siggismallz attestieren müssen.

Genau dieser Umgang spiegelt sich im Kinostreifen Blutzbrüdaz wieder. Während die Filmbranche seit gut 10 Jahren mit weitgehend miserablen Spots über die Leinwand kommt, hat Sido/Constantin einen anderen Weg eingeschlagen. Die Vorgehensweise durch Angst und Verbote den Besucher zu einer legalen Nutzung zu bewegen, hat und wird auch nicht funktionieren.

Constantin Film soll für Blutzbrüdaz eine “Online-Version” geschaffen haben. Der Film endet nach etwa 10 Minuten. Sido und B-Tight wollen gerade in einen Club gehen – bis dahin ist der Film wie im Kino, doch dann verändert sich die Handlung.

Es ist ein sehr schönes Beispiel, wie man durch eine Überraschung die Aufmerksamkeit für sich gewinnt. Entscheidend für mich ist hier, dass nicht die »Du kommst ins Gefängnis«-Botschaft gespielt wird. Sido spricht ganz normal mit dem Zuschauer, dass eben die Leute nicht aus Luft und Liebe arbeiten gehen. Die Argumentationskette ist plausibel und trifft auch die Tonalität der Zuschauer.

Ob Constantin Film den Spot selbst gedreht hat oder nicht, spielt letztlich keine Rolle. Bisher haben wurde das Video über 25.000 Mal aufgerufen – nur um etwas zu sehen, was eigentlich jeder weiß. Das sind in 12 Tagen genauso viele Views wie die frühere Werbung in 4 Jahren erreichte. Es ist vielleicht nicht »der gute Ton«, aber evtl. der Richtige um gehört zu werden.

via rap.de

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